Camino Ingles 2017 – Kleines Fazit

Diese Gedanken sind im Laufe der Tage gewachsen:

Jeden Abend das Wichtigste waschen, damit man am Abend darauf Frisches anziehen kann. Ich hätte für eine Woche nur 2 Shirts und eine kurze Hose gebraucht zum Laufen.Die lange Hose u. Pulli war gut! Es ist Abends immer kalt gewesen.
Regenzeug im Mai? Jacke hätte auch gereicht.

Zur Verpflegung: Manchmal geht man abends am Zielort lieber Essen einkaufen, so spät verträgt man kein Menü mehr und ist früh müde, steht zeitig auf. Mittags ruft der Weg, ein schweres Menü ist nicht dienlich. Außerdem gibt es am Camino Ingles nicht so viele Möglichkeiten den Hunger spontan zu stillen.

„Man findet aber im Mai viele einsame Plätze, zur Rast am Weg!“

Spanier finden es oft komisch diesen Weg zu gehen,und eine Frau alleine, daß finden selbst die Spanierinnen nicht ganz normal. Wenn sie mich fragten, ob ich ‚Sola‘ unterwegs sei, sprach der Gesichtsausdruck Bände!

Ich habe mich aber meistens sicher gefühlt.Im Wald habe ich immer gedacht, wer soll wissen, das Du gerade da bist. Ich hatte alle meine Beschützer bei mir und daran habe ich auch geglaubt. Und zur Sicherheit in der ersten Kirche eine Kerze entzündet.

Die Angst wohnt im Kopf, eine tolle Erfahrung ist es, damit umzugehen. Man lernt die Einsamkeit zu genießen, aber liebt es auch wieder unter Menschen zu sein.

Stundenlanges „Nicht sprechen“ ist unglaublich. Auch gut gegen Falten😁!

Galizien ist übrigens sehr schön, nicht typisch Urlaubsspanien, aber zum Wandern richtig. Die Menschen sind rau und herzlich, die Landschaft manchmal auch. Die Berge haben mir einiges abverlangt, Wind und Regen kennen wir ja gut, als Norddeutsche😉.

Habe ich mich erholt? Ja, sehr gut und nur an die Meinen und den Tag gedacht. Nicht an die ‚unwichtigen‘ Dinge, wie Arbeit und Pflichten. Auch wenn ich weiß,das ich dadurch privilegiert bin diese Tour zu machen. Aber ich bin geerdet.Die Menschen, die mir hier auf dem Land begegnet sind , haben wahrscheinlich nicht mal das Bedürfnis so etwas zu tun. Die Mittagsruhe ist hier lang!

Jeder hat hier seinen Platz, auch die Tiere. Ach, nicht jeder Tierschützer hat hier seine Freude!Auf dem Land liegt der Hund oft an der Kette oder im Zwinger und wacht über das Haus. Die Katze ist dünn , muß sich die Mäuse selbst fangen. In der Stadt aber lieben die Menschen Ihre Tiere, gehen Gassi und der Hund ist , wie bei uns, der beste Freund.

Ich habe keine Angst vor den Tieren, hatte auch keine schlimmen Erlebnisse, auch wenn ich manchen armen Vierbeiner gerne erlöst hätte.

Die Spanier sind für mich ein sehr angenehmes Völkchen , sehr freundlich, friedlich und immer bemüht.

In Santiago habe ich dann auch andere Frauen getroffen,die alleine gepilgert sind. Die Pilger an sich sind alle gleich, erschöpft, mit manchen Blessouren, viele einen weiten Weg gegangen. Ich war froh, daß ich nach 120 km angekommen bin. Das hat gereicht. Es bleibt große Achtung, die hoffentlich anhält.

‚ Eben der Geist und das Fleisch‘

Ach ja, zum Schluß muß ich gestehen, bin ich sofort in die Stadt gegangen, habe die Wandersachen abgelegt und mir ein Kleid und Schuhe gekauft. damit ich am Sonntag ordentlich in die Kirche gehen konnte.

Das gehört für mich auch zum Leben dazu und für die Spanier sehr wohl auch!

Das war’s wohl erstmal, Bussi an Euch alle.           Ich liebe Euch sehr ❤️ Mama/ Mai 2017

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